Wir haben in unserer Stellungnahme zu den neuen Regelungen informiert, dass wir die KiTa Leitung und den Träger um ein aufklärendes Gespräch bitten. Dieses Gespräch hat am Montagabend, 12.04.21 zwischen Frau Baumann (Geschäftsträgerin), Herrn Engel (stellv. KiTa-Leitung) und Mitgliedern des EA stattgefunden.

Uns wurde dabei erläutert, warum sich Träger und KiTa für die weitreichenden Änderungsmaßnahmen in diesem sehr kurzfristigen Zeitraum entschieden haben. Die wichtigsten Erkenntnisse wollen wir nachstehend mit allen Eltern teilen, in der Hoffnung, dass diese dabei unterstützen mit den Änderungen umzugehen und auch auf die Situation in den kommenden Wochen vorbereiten:

Mitte vergangener Woche wurden von Bildungsministerin Hubig neue Maßnahmen für einen sicheren KiTa-Betrieb vorgestellt, welche am 10. April mit Änderung der 18. CoBeLVO  in Kraft traten:  unter anderem soll die Kinderbetreuung in möglichst festen Gruppen und bei möglichst konstanter Personalzuordnung erfolgen, um eine Durchmischung zu vermeiden.

Warum führen die neuen Vorgaben zur Umstrukturierung der Gruppen und Erzieher?

BISHER gab es 3 Aspekte, die in unserer KiTa zu Durchmischung führten:

1) wurden sowohl im Früh- als auch im Spätdienst die Kinder in Partnergruppen gemischt

2) gibt es in unserer KiTa viele Geschwisterkinder, die in getrennten Gruppen zugeordnet waren

3) war es möglich, die Erzieher in wechselnde Gruppen einzuteilen. Aufgrund der seit Wochen bestehenden Personalknappheit musste die KiTa diese Option häufig nutzen, um über die gesamte Zeit öffnen zu können.

Um die Verordnung bestmöglich umzusetzen, musste die KiTa diese o.g. Aspekte neu organisieren und hat dazu nachfolgende Maßnahmen ergriffen:

Zu 1) Begrenzung der Öffnungszeiten:

Die veränderten Öffnungszeiten führen dazu, dass ab 7:15 Uhr alle Gruppen geöffnet sind und es keine Partnergruppen im Früh- und Spätdienst mehr gibt

Zu 2+3) Neustrukturierung der Gruppen (Kinder und Erzieher):

Die Schaffung einer Geschwistergruppe vermindert die Kontakte auf eine statt getrennter Gruppen. Die Erzieher sind nun festen Gruppen zugeordnet und dürfen pro Woche in keiner anderen Gruppe eingesetzt werden. Nach aktuellem Stand können sie nach 48h (oder einem Wochenende) Abwesenheit einer anderen Gruppe zugeteilt werden.

Mit dieser festen Zuteilung der Erzieher können 3 von 4 Gruppen (+Krippe) grundsätzlich bis 16 Uhr öffnen (Gruppe 4 mit den Teilzeitkindern schließt um 14 Uhr). Voraussetzung dafür ist aber, dass alle verfügbaren/eingeplanten Erzieher anwesend sind.

Ein wichtiger Hinweis in diesem Zusammenhang: wären die Gruppen in ihrer alten Struktur (Kinder und Erzieherzuteilung) weitergeführt worden, wären in jeder Gruppe zu wenig Vollzeit-Erzieher vorhanden, um die KiTa bis 16 Uhr oder länger zu öffnen. Das heißt alle Gruppen hätten täglich nur für 5-6 Stunden öffnen können. Die Neuordnung der Gruppen ermöglicht – mit dem aktuellen Personalschlüssel – die maximal möglichen Öffnungszeiten bei konstanter Zuordnung der Erzieher.

Was bedeutet das für die kommenden Wochen?

Sobald in einer Gruppe zu wenig Erzieher anwesend sind, muss diese Gruppe entweder früher schließen oder kann nicht geöffnet werden, weil keine anderen Erzieher als Ersatz eingesetzt werden dürfen.

Der KiTa Leitung ist bewusst, dass das für die Familien eine große Herausforderung wird, ist jedoch verpflichtet, die Verordnung umzusetzen. Der EA wird hierzu beim Landesjugendamt um Aufklärung bitten, ob und welche Möglichkeiten für Eltern bestehen, die auf den Betreuungsplatz dringend angewiesen sind und deren Gruppe ggf. aufgrund von Erziehermangel nicht öffnen kann.

Gibt es Alternativen zu diesen Maßnahmen?

Der EA wies darauf hin, dass viele Eltern bereit sind ihre Kinder nicht bzw. kürzer in die KiTa zu bringen, um Alternativen zur Neustruktur und den beschränkten Öffnungszeiten zu finden. Träger und KiTa informierten dazu, dass sie verpflichtet sind, jedem Kind grundsätzlich das gleiche Betreuungsangebot zur Verfügung zu stellen, d.h. auch wenn das Angebot freiwillig nicht genutzt wird, muss es bestehen. Auch wenn Eltern bereit sind ihre Kinder nicht oder kürzer zu bringen, wird bei der Personalplanung von einer Maximalbelegung der Gruppen ausgegangen (was wiederum zu den neuen Maßnahmen führt). In der Vergangenheit gab es die Bitte an die Eltern, bis Freitagmittag zu melden ob und wann das Kind in der Folgewoche die KiTa besucht, um das Personal entsprechend einzuplanen. Teilweise wurde keine Meldung abgegeben, abgemeldete Kinder kamen doch, kürzer gemeldete Betreuungszeiten wurden spontan ausgeweitet, so dass eine verlässliche Personalplanung unmöglich war.

Weiterhin haben sich Eltern bereit erklärt die KiTa bei Personalnotstand als Aushilfen zu unterstützen. Interessierte können sich gerne beim Elternausschuss oder Herrn Engel melden. Die Möglichkeit durch zusätzliche Aushilfen aus der Elternschaft die Schließung von Gruppen aufgrund von Personalmangel zu vermeiden, wird nochmals in der nächsten Ausschusssitzung am 21.04.21 mit der KiTa Leitung besprochen. Wir informieren dazu im Protokoll der Sitzung.

Warum wurde so kurzfristig kommuniziert?

Beim ersten Bekanntwerden der neuen Vorgaben am 07.04.21, war das Umsetzungsdatum noch nicht bekannt.  Die eigentliche Verordnung wurde erst am 10.04.21 erlassen und die Formulierungen ‚möglichst feste Gruppen und möglichst konstante Personalzuordnung‘ hätten zeitlichen Spielraum für die Umsetzung ermöglicht. Ein kurzfristiges Treffen mit dem Elternausschuss zwecks Information und Abstimmung von gemeinsamen Maßnahmen wäre möglich gewesen. Die Eltern wären im Anschluss ausführlich informiert und aufgeklärt worden. Um ihnen die Möglichkeit zu geben die Auswirkungen der begrenzten Öffnungszeiten vorzubereiten, wären die Maßnahmen zB zum 19.04.21 gestartet. In diesem Fall wurde am 09.04.21 der damalige EA-Vorsitzende mündlich über die Maßnahmen ab dem 12.04.21 aufgeklärt und danach die Eltern per Info-Email informiert.

Träger und KiTa-Leitung betonen, dass sie sich der kurzfristigen Kommunikation bewusst sind, selbst jedoch immer wieder mit kurzfristigen Vorgaben konfrontiert sind.

Aus ihrer Sicht wurde mit der sofortigen Umsetzung der Verordnung zu nochmals erhöhtem Gesundheitsschutz für Kinder und KiTa Personal beigetragen, da die vorab genannten drei Aspekte der Durchmischung ab dem 12.04.21 beendet wurden. Im Gegensatz zu einer späteren Umsetzung verspricht man sich dadurch einen Vorsprung zur 3. Welle.

Der Elternausschuss hat im Gespräch mit dem Träger/KiTa Leitung eindringlich dafür geworben, die Kommunikation zwischen der KiTa und den Eltern zu verstärken und zu verbessern. Wir sehen die enormen Belastungen für alle Beteiligten und verstehen, dass Bundes- und Landesvorgaben umgesetzt werden müssen. Das die Umsetzung aber gemeinsam und begleitet von ausführlicher Information stattfinden muss, ist uns sehr wichtig. Wir verstehen uns dabei als gewählte Vertreter aller Meinungen und stehen jederzeit für konstruktiven Austausch zur Verfügung.

Wir bedanken uns bei unseren Erziehern und der KiTa Leitung, sowie dem Träger, dass wir bisher ohne Quarantäne oder Gruppenschließungen durch diese Pandemie gekommen sind, das ist nicht selbstverständlich und dem Einsatz und Engagement aller Beteiligten zu verdanken.